Hrsg. Martin Henatsch und Gail Kirkpatrick, Kerber-Verlag, Münster
Eine Firewall (wörtlich Brandschutzmauer) ist eine Sicherheitsschwelle für Computer und Computernetzwerke: Eine digitale Tresortür, die den eigenen Datenbestand vor unbefugter Einsicht, Diebstahl, Manipulation und Spionage schützen soll. Der weltweit rasant wachsende Datenverkehr bringt aber neben elektronischen Schutzwällen auch gigantische Lauschsysteme hervor. Definiert das daraus erwachsende Netzwerk elektronisch gesteuerter Überwachungsmethoden möglicherweise das Verhältnis von persönlicher Freiheit und allgemeinem Schutz, individueller Verantwortung und gesellschaftlichem Konsens nach ganz neuen Kriterien? Acht Künstlerinnen und Künstler (Jonas Dahlberg, Andreas Köpnick, Julie Mehretu, Aernout Mik, Julia Scher, Markus Vater, Magnus Wallin und Johannes Wohnseifer) untersuchen in malerischen, skulpturalen, installativen und Video-Arbeiten das Phänomen Firewall, nicht nur in seiner wörtlichen Dimension, sondern ebenso im übertragenen Sinn: verstanden auch als psychische Grenzziehung eigener Identität.
Mit Beiträgen von Ralf Christofori, Helmuth Gauczinski, Martin Henatsch, Andrea Jahn, Gail Kirkpatrick, David Lyon und Evrim Sen. (120 S., dt./ engl.)