Die Entstehung des Plakates

bildschirmfoto-2016-11-16-um-17-40-32Eine rezep­ti­ons­äs­the­tische Untersuchung
Hrsg. Martin Henatsch

Das große Interesse am Plakat der Jahrhun­dert­wende zum 20. Jahrhundert beruht zumeist auf seinem hohen ästhe­ti­schen Reiz sowie seinem Dokument­cha­rakter als Spiegel vielfäl­tiger sozial­his­to­ri­scher Tendenzen. Darüber hinaus äußert soich jedoch im künst­le­risch gestal­teten Plakat dieser Zeit ein ästhe­ti­scher Werte­wandel grund­sätz­lichher Art, dessen Grund­lagen in der philo­so­phi­schen und künst­le­ri­schen Ausein­an­der­setzung um das Verhältnis des Kunst­werks zum Betrachter liegen. Dieser Diskurs reicht in vielfäl­tigen Ausein­an­der­set­zungen von autono­mie­äs­the­ti­schen Entwürfen des endenden 18. Jahrhun­derts bis zur kunst­er­zie­he­ri­schen ‚Kunst für Alle‘-Bewegung des begin­nenden 20. Jahrhun­derts. Er bildet die theore­tische Basis für diese rezep­ti­on­s­äthe­tisch vorge­hende Unter­su­chung des Plakates. Ausgangs­punkt ist die These, dass das bewusste Einbe­ziehen der Betrach­ter­in­stanz in die bildne­rische Sprache für die Entstehung des künst­le­ri­schen Plakates konsti­tutiv war. Das Erkennt­nis­in­teresse des Buches (Disser­ta­ti­ons­schrift von Dr. Martin Henatsch) gilt daher den bildne­ri­schen Mitteln, mit denen das Plakat den Rezep­ti­onsakt vorstruk­tu­riert. Hierzu werden zahlreiche  Einzel­ana­lysen vorge­nommen, aus denen sich grund­sätz­liche Kategorien eines Betrachter-Werk-Verhält­nisses gewinnen lassen. Sie erlauben einen neuen Blick auf die Geschichte des Plakates. Die rezep­ti­ons­äs­the­tische Frage­stellung wird zwar am Plakat­ma­te­arial erörtert, jedoch auf künst­le­rische Entwick­lungen rückbe­zogen, die dem Plakat voraus­ge­gangen sind. Sie liefert damit über ihr Unter­su­chungsfeld hinaus­ge­hende Anregungen für einen betrach­ter­ori­en­tierten Inter­pre­ta­ti­ons­ansatz in der Kunst­wis­sen­schaft. (304 S.)

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