Unten­durch

Temporäre Instal­lation der Klasse Maik und Dirk Löbbert
Unter­führung am Hinden­burg­platz in Münster
Kurator: Dr. Martin Henatsch

Die brach­lie­gende Unter­führung vom H1 zum Hinden­burg­platz, die bereits mehrfach Ort bedeu­tender künst­le­ri­scher Thema­ti­sierung war (z. B. durch Joseph Beuys bei den skulptur.projekten 1977 oder durch Douglas Gordon bei den skulptur.projekten 1997). Im Sommer 2004 wurde sie von der Klasse Prof. Maik und Dirk Löbbert (Kunst­aka­demie Münster) mit Unten­durch erneut skulp­tural in Besitz genommen.

Das Projekt bewegte sich zwischen Event und Skulptur, musika­li­schem Gig und raumbe­zo­gener Perfor­mance. Es spielt mit der an solch einem Abend auf kultu­relle Unter­haltung einge­stimmten Erwar­tungs­haltung des Publikums und unter­läuft diese zugleich. Die Studie­renden nahmen gemeinsam eine Umgestaltung der Unter­führung zu einer Bar vor. Bands (Blendwerk aus Berlin und Wien, Jancee Warnick und Band aus Köln) waren geladen, deren Auffüh­rungen nicht nur als außer­ge­wöhn­liche musika­lische, sondern auch als perfor­mativ künst­le­rische Ereig­nisse gelten. Zelte überformen die beiden Treppen­läufe auf dem Hinden­burg­platz zu einer Licht­skulptur, Plakate – halb Ankün­di­gungs­medium, halb multiple Fotoarbeit – waren im gesamten Stadtraum verteilt, eine Barskulptur im Tunnel wurde zum Ausschank genutzt, von „netzhal.de“ ausge­schenkte Coctails waren zugleich dreidi­men­sionale Farbfeld­ma­le­reien und notwendige Toiletten wurden zum Dixi-Land-Skulp­tu­renpark. Unten­durch nahm einen Grenzgang vor: zwischen kultu­reller Dienst­leis­tungund künst­le­ri­scher Setzung; eine skulp­turale Stellung­nahme zum Festi­val­cha­rakter der nicht nur in Münster gefei­erten Stadt- und Museumsfeste.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.